Heimat
am nordbahnhof fahren eim züg dervo | & I, I ha nie gwüsst, wieso | die ging wieder zrügg si cho
I gah druus, wenn I drinne bi | & wenn I duss bi, gahn I dry | myni heimat isch dert, won I no nie bi gsi*
(Büne Huber | Patent Ochsner: Heimat)
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* Übersetzung: Am Nordbahnhof fahren einem die Züge davon | & ich, ich habe nie gewusst/verstanden, warum sie immer wieder zurückgekehrt sind | Ich gehe raus, wen ich drin bin | & wenn ich draußen bin, gehe ich rein | Meine Heimat ist dort, wo ich noch nie gewesen bin (Song: Heimat)
Meine Heimat ist dort, wo ich noch nie gewesen bin! Das ist grandios. Auch & gerade in Kombination mit dieser gebraucht-dynamischen Schaufensterpuppe, die wahrscheinlich nach dem letzten Zug rennt, der sie in die Heimat bringt. Genial, soso!
Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.
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und würdest du das lied hören, wäre es genauso: genial, genial schräg, dynamisch, ein weglauflied, das doch nur wieder bei sich selbst landet.
danke!
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ein toller Text zu einem tollen Bild … drinnen ist draußen, draußen ist drinnen und Heimat ist dort, wo ich noch nie war … das stimmt nachdenklich
sonnige Grüße
Ulli
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das lied mag ich genau deshalb: es zeigt mir wie relativ heimat ist, wenn wir sie mit geografischen orten gleichsetzen wollen. tja …
aussen muss innen werden und umgekehrt, wenn ich irgendwo ankommen soll.
danke!
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Ein Satz blieb hängen, sein Verfasser ist mir entfallen:
„Heimat ist, indem sie wird.“ Ein Paradox, genau wie die Liedzeile von Patent Ochsner. Die Aussageteile widersprechen sich, und doch können wir sie zusammen denken und verstehen.
Heimat bleibt also flexibel, unabgeschlossen, offen, und dynamisch, so wie die laufende Schaufensterpuppe unterwegs ist auf unbekannten Wegen, und auch ambivalent, wie die Glasscheibe, auf der sich Innen und Außen auf einer Fläche begegnen.
Gruß, Uwe
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wer weiß, ob sie inzwischen ihre heimat gefunden hat, die puppe?
wie du sagst: heimat ist dynamisch … und das meint für mich genau dieses paradoxon: was war, ist bald nicht mehr, aber später doch wieder …
heimat ist … unfassbar.
danke!
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heimat ist wo ich nie war, ich mag das zitat gar nicht. ich habe nie meine heimat verloren, aber ich empfinde es wie einen hohn auf jene, die ihre heimat verlassen mussten, sie sogar nie wieder betreten können.
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das ist eine mögliche interpretation. fast alles kann in den falschen hals geraten. (mir zum beispiel ist „weihnacht – das fest der familie“ ein hohn.)
gemeint ist hier aber diese unstillbare sehnsucht nach „endlich ankommen“, die fast alle menschen, die ich kenne, haben und die letzlich eine illusion ist, wenn wir nicht endlich bei uns ankommen. (ich weiss das, weil ich die band kenne).
danke für deinen input!
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ich habe jetzt gerade den rechner noch einmal angemacht, weil ich eben gerade gemerkt habe, dass ich es erst jetzt kapiere, dass es natürlich auch gerade diesen schmerz ausdrücken kann, heimat, das ist eben der unerreichbare ort, der ort wo ich nicht bin, nicht hinkann. da war ich ein wenig begriffsstutzig und du schenller, als ich mit einer möglichen moderation meines eigenen irrtums.
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man darf begriffsstutzig sein. gerade bei solch sensiblen themen. ich danke dir für deine zeilen und finde es gut, dass du deine erste gedanken auch geteilt hast. und auch schön, dass du es nun auch anders nachvollziehen kannst.
danke!
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Wunderbares „Gepäck“ um die Gedanken reisen und kreisen zu lassen.
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ich musste schmunzeln, lieber walter, als deine bilder bei mir eingetroffen sind. du weisst wieso, gäll? meine auswahl war aber damals schon getroffen … jedenfalls das bild hier war schon im ordner … anders und doch gleich. gleich und doch anders. 🙂
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( ͡° ͜ʖ ͡°) !
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das ist ja cool, das gesicht aus zeichen!!!!!!
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(Welch ein Zufall: Draußen unterwegs hatte ich Patent Ochsner auf den Ohren 😉 )
Dieses „Drinnen-Draußen“ eines Schaufensters, diese heimatlose Heimat … Es scheint mit der Heimat wie mit der Ferne. Die Ferne ist immer! da, wo ich nicht bin. Hier seiend sehen ich mich nach der Herkunftsheimat, dort mich befindend bin ich sehnsüchtig nach hier – und nirgends bin ich vollständig angekommen.
Wie muß es da erst all denen gehen, die ihr Land, ihre Kultur verlassen mußten und müssen …
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ja, so ist es. wir sehnen uns leider viel zu oft nach dingen, die wir hatten und nicht mehr wollten. oder nicht erreichen können. ich übe, schon lange und oft genug erfolglos, mit dem zufrieden zu sein, was ist. auch das ist eine art heimat.
und nochmals ja: wie ergeht es menschen, die ihre kultur verlassen mussten?
nein, ich kenne die antwort nicht …
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