Fadenschein: Lampshade I, Berlin 2008
(c) Florian Fritsch
(Klick macht groß)
Feel like my soul has turned into steel / I’ve still got the scars
that the sun didn’t heal / There’s not even room enough to be anywhere
/ It’s not dark yet, but it’s getting there (Bob Dylan)
Mehr von und über Florian Fritsch gibt es auf der Pixartix-Gästeseite und bei Hobokollektiv.
ein sehr feines, leichtes bild, denke ich beim ersten blick, das die fäden wörtlich scheinen lässt. dann lese ich diesen melancholischen songtext. auf einmal wird das bild melancholisch, trist, schwer und traurig.
was für eine fadenscheinige leichtigkeit!
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Und ist nicht jede Leichtigkeit fadenscheinig? Die abgenutzten feinen Fäden eines Lampenschirms, der durch verdammt viele Nächte gegangen ist & dabei die Seele des Anwesenden beleuchtet hat. Vielen Dank, soso!
Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.
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noch scheint das Licht durchs Gewebe, von Dunkelheit eingehüllt und dann wird jemand den Schalter benutzen und aus ist es mit dem Licht …
wieder eine wunderbare Komposition von Bild und Text und der fadenscheinigen Existenz, die selbst vor dem Licht nicht Halt macht
herzlichst Ulli
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Je älter dieser Lampenschirm wird, desto heller das Licht immer dann wenn man gerade Licht braucht. Wie ein Leuchtturm, denn die Nacht ist nicht nur zum Schlafen da. Danke Dir, Ulli!
Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.
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Ein Bild wie eine Parabel über die wechselseitige Bedingtheit von Licht und Schatten, Hell und Dunkel, Sicht- und Unsichtbarkeit, Form und Leere, und wie das eine nicht ohne das andere in Erscheinung treten kann:
Das Licht braucht seinen Widerpart, die Dunkelheit, und umgekehrt.
Noch leuchtet die Lampe und markiert die Form des Schirms. Wird sie ausgeschaltet, herrscht Finsternis, und alles, was zuvor sicht- und damit erfahrbar war, ist aus unseren Augen verschwunden.
Und so gibt uns noch der schwächste Lichtschein Form, Sicherheit und Orientierung. Fällt er weg, versinken wir in einem unbestimmten, schwarzen Nichts. Daher ruft dieses minimalistische Werk auch eine Urangst in mir wach, nämlich jene, in einem lichtlosen All spurlos zu verschwinden.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie tief uns Bilder im Innersten anrühren können. Danke dafür, lieber Florian.
Gruß, Uwe
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Die Angst kann ich gut verstehen, aber so wie diese Lampe Spuren langer Nächte, vieler Umzüge & unterschiedliche Orte mit sich herum trägt, werden auch wir Spuren hinterlassen. Machen wir das Licht aus, macht ein anderer ein neues Licht an. Dann kann man auch die Spuren wieder sehen. Vielen Dank, Uwe!
Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.
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Schöner Gedanke: Dann könnte diese Lampe ja sowas wie der sprichwörtliche Silberstreifen am Horizont sein …!
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Schutz, Wärme und Behaglichkeit. Auf den ersten Blick dachte ich fast an ein Zelt, durch dessen Gewebe dieser zarte Lichtschein die Dunkelheit auf Distanz hält und den Bewohnern Sicherheit gibt. Und dem, der es durch die Nacht hindurch sieht, einen Hauch von Sehnsucht für den weiteren Weg mit gibt. Grossartiges Bild, lieber Florian!
Viele Grüße von uns!
dm und mb
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Ein Hauch von Sehnsucht für den weiteren Weg … das ist wunderbare Poesie. Und es scheint als ob nicht nur Licht & Schatten, hell & dunkel, sondern auch Angst & Behaglichkeit ganz nah bei einander liegen, sich geradezu bedingen. Vielen Dank Ihr beiden!
Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.
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Für mich waren auch die friedlichen Assoziationen die naheliegenden: eine altgediente Lampe, schon ein bißchen mitgenommen, aber verläßlich und nie ausgetauscht, weil es ja nicht sein muß; das Licht neben dem Bett zum Lesen vorm Einschlafen. Ausgemacht wird sie erst, wenn der Schlaf übernimmt.
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Die Wege die man gemeinsam zurücklegt, die Orte die man gemeinsam gesehen hat, schweißen zusammen. Eine Langzeitbeziehung der stillen Art, der friedlichen Art. Und mit zunehmenden Alter halte ich an mehr Dingen fest & tausche weniger aus, weil es ja nicht sein muss. Danke, Lakritze!
Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.
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