elementar #44 – Schlafplatz

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elementar: Schlafplatz

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12 Gedanken zu “elementar #44 – Schlafplatz

  1. Was man braucht: einen sicheren, warmen Platz, Futter für Leib und Geist, einen Wecker, damit man rechtzeitig zur Arbeit kommt … Ein rechtes Sehnsuchtsbild für mich; ich habe viel zu viel Zeug. (Obwohl ich meine Bücher schon vermissen würde.)

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  2. so sah es bei mir in der nacht nach dem umzug und vor dem putzen aus. nur noch das nötigste. statt der uhr läge mein phone auf dem laptop.
    internet: die nabelschnur zur welt. vor dem putzen liess sich alles im auto verstauen. zuletzt dann noch staubsauger, putzlappen und co..

    wie hier wohl die umstände sind? ob das dauerhaft so aussieht oder ebenfalls nur eine kurzfristige situation abbildet?

    ein starkes, dichtes bild ist dir da gelungen, solminore!

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  3. ich denke an meinen bevorstehenden Umzug, denn so fängt es doch meistens an, eine Matratze in der Ecke, eine Uhr, ein Buch, ein Stift, etwas zu trinken, erst später füllen sich dann die Räume …
    du zeigst uns ein Bild, das einerseits minimalistisch ist, andererseits viel Raum für die eigenen Geschichten lässt, danke dafür
    herzlichst
    Ulli

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  4. Zunächst: ein Lob an die Arrangeurin dieser „elemntar“-Bilderserie. Es ist eine Freude zu sehen, wie Du die einzelnen Fotos in eine in sich stimmige Reihe gebracht hast und uns ermöglichst, Korrespondenzen und Widersprüche zu entdecken. Danke dafür, liebe Lakritze.

    Zum Bild: Mein erster Gedanke war: Ist das nun Programm oder Not? Dann entdeckte ich den Tag „Nomade“ und denke nun, er ist so gewollt, dieser Raum. Diese Kargheit, diese Reduktion auf das, was für den Bewohner wesentlich ist, unterliegt einem Kalkül. Dabei scheint der Raum selber eher beliebig zu sein; entscheidend sind die wenigen Dinge, die darin platziert wurden, gleichsam als Porträt seines Bewohners: Matratze, Uhr(en), Getränk, Schreibwerkzeuge (Stift, Buch, Laptop). In dieser minimalistischen Strenge erhält der Raum etwas zen-mäßiges. Nichts stört die Konzentration, und der Raum mit dem versammelten Nötigsten wird für seinen Bewohner zu einem zeitweiligen Futteral: passgenau auf seine Bedürfnisse abgestimmt.

    Ein Bild, das uns zu fragen scheint: Was ist wirklich notwendig? Zum Glück fällt die Antwort darauf sehr verschieden aus. Diese Bild gewordene Antwort hier ist in ihrer Strenge sehr beeindruckend, und mich würde die Geschichte dahinter und das, was sie motiviert(e), sehr interessieren. Vielleicht erfahren wir ja etwas darüber.

    Grüße, Uwe

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    1. Dazu erst mal: danke! Ich habe hier einen Heidenspaß mit dem Auffädeln der Bilder.
      Zum Etikett Nomade: das, muß ich zugeben, habe ich hinzuassoziiert, weil mich das Bild enorm an einen temporären Mitbewohner erinnert, der viele Jahre lang in anderer Leuts Wohnungen campierte; der lebte mit ungefähr so wenig.
      Ach, und ein wunderbares Bild: Raum als zeitweiliges Futteral.

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  5. Ein Platz an dem einen die Sonne auf die Beine scheint. Das ist wahrlich elementar. Und die Wärme des Lichts. Ist elementar & in diesem Bild förmlich greifbar & spürbar an diesen kalten Berliner Tagen. Vielen Dank für die Wärem & das Bild!

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.

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  6. Es war nicht die letzte Nacht in der alten sondern die erste Nacht in der neuen Wohnung. Ich hatte den Schlüssel schon ein paar Tage vorher bekommen; und da die alte Wohnung aus akustischen Gründen nicht mehr benutzbar war, habe ich ein, zwei Nächte mit kaum mehr als dem Abgebildeten in der neuen Wohnung verlebt. Zwischen Ein- und Auszug, dort nicht mehr und noch nicht ganz hier, und doch: Selten habe ich mich an einem Ort so wohl gefühlt wie damals in den zwei Nächten in der herrlich leeren Wohnung. Das hatte nichts mit Freisein zu tun, nichts damit, Gegenstände abzuwerfen, deren Besitz einen vielleicht belastet. Es war weit eher der Platz, der Raum, das ausgreifende und verschwenderische der Flächen und wie das Licht ungehindert einfallen konnte, ohne sofort und vielfältig auf allem möglichen Komplizierten hängenzubleiben. Linie, Fläche, Licht, das Hallende des Zimmers; und darin lesen, schreiben und denken zu können. Ich glaube, wenn ich es mir leisten könnte, in zwei Zimmern zu wohnen, dann würde ich eines davon genau so gestalten wie es damals war.
    Ich erinnere mich, wie deprimiert und heimatlos ich war, als dann am Abend des Umzugstages der ganze Krempel sich in eben diesen vier Wänden stapelte, in denen ich am Morgen noch so glücklich gewesen war. Ebenso wie ich morgens am rechten Ort gewesen war, wußte ich mich am Abend am falschen.

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    1. Danke für die Aufklärung. Eine Interimszeit also. So falsch lagen wir dann ja nicht mit unseren Spekulationen.

      Eine schöne Vorstellung: ein Raum, in dem nur die Aufführungen des Lichtes auf dem Plan stehen.

      Und doch: Was hindert uns daran, mit weniger auszukommen?

      Gruß, Uwe

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      1. Da muß ich aber widersprechen. Mich hindert die Bequemlichkeit, die Gewohnheit, in einigen Fällen eine (vielleicht nur gedachte) Notwendigkeit und vor allen Dingen die Sentimentalität. Und ja, das gilt alles auch für Bücher.
        (Mit der Geschichte bekommt das Bild etwas Melancholisches, ein letzter Blick auf einen schönen, vollständigen und zerbrechlichen Zustand.)

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