Illusionen & Spiegelwelten # 39 – verirrt

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13 Gedanken zu “Illusionen & Spiegelwelten # 39 – verirrt

  1. Schaut Euch die Beinpaare an?
    Wie sie sorgfältig auf dem Bauch gekreuzt wurden:
    „Statt Todeswirrnis – Sauberkeit und Ordnung.“ (Wislawa Szymborska)
    Das Grauen des Anblicks, gemildert, gemäßigt im symmetrischen Beieinander der Beinchen, aber auch der Flügel und ihres Musters.
    Und nochmal die unvergleichliche Szymborska:
    „Unserem Frieden zuliebe sterben die Tiere nicht,
    sie krepieren sozusagen den seichteren Tod,
    verlieren – wir wollen es glauben – weniger Welt und Gefühl,
    verlassen – so will uns scheinen – eine weniger tragische
    Bühne.
    Ihre fügsamen Seelen schrecken uns nicht in der Nacht,
    sie wahren Distanz,
    kennen die mores.“

    Und doch schaffen es solche Bilder, unsere Sinne wach zu halten, und so können wir einem beliebigen Falter die Dauer unseres Blicks schenken.

    Gruß, Uwe

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    1. Hier scheint es wirklich so, als würden alleine die Beinpaare einer inneren Ordnung folgen und sich zur Ruhe legen. In diesem Fall hinter Glas aufgebahrt, als würden sie auf Betrachtung warten. Und dabei suchte der Falter nur einen sicheren Platz. Den Tod von Tieren nehmen wir immer nur beiläufig wahr. Deine Zitate passen hier sehr gut, obwohl ich dieser Betrachtungsweise Szymborskas nicht immer zustimmen würde. Wunderbar ihr letzter Satz: „Ihre fügsamen Seelen schrecken uns nicht in der Nacht,
      sie wahren Distanz, kennen die mores.“
      Vielen Dank für diesen Kommentar!
      Grüße auch von uns!
      dm und mb

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  2. Die Nacht ist vorbei & der Falter macht den Abgang. Aber ein Abgang mit Stil & Haltung. Und darauf kommt es insbesondere in den Abgangsszenen an.

    Viele Grüße & weiterhin sicher Straßen, Fritsch.

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  3. Ihr Lieben!

    ein unglaubliches Bild! Mein Blick wandert von der Kreuzung zur Schönheit im Tod, zur Kreuzung, zur Schönheit … . es berührt mich dort, wo meine Worte versiegen … danke euch

    herzlichst Ulli

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  4. Achach. Dabei ist das einer, der eigentlich gar keine Karte gebraucht hätte … Zusammengefaßt: Wer viel fragt, kriegt viel Antwort …
    (Allererste Vorstellung: wie das wohl in echt aussieht, neben der Stockschneise, der gigantisch Geflügelte rücklings im Waldgrün.)

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    1. In einem wunderbaren Bild von Michael Sowa wird vor Insekten – so groß wie Turnhallen – gewarnt. Dieser Falter war nicht ganz so groß, höchstens in der Größe eines Wiener Schnitzels, wie es für Senioren angeboten wird. Aber sein schützender Platz, den er mit oder ohne Karte, wer weiß es, gefunden hat, entpuppte sich als Endstation.

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